Backshop mit Café

Die exponierte Lage zwischen zwei stark befahrenen Straßen war wie geschaffen für eine besondere Form. Es entstand nicht nur ein Backshop mit Café, sondern ein Gebäude mit Alleinstellungscharakter.

So entstand im Entwurfsprozess die elliptische Grundform. In der Realisierung ist die gewählte Form durchaus anspruchsvoll, da Baustoffe wie Holz, Stahl oder Stein bekanntlich eher starr sind. Insofern wurde zur Realisierung dieses Bauvorhabens ein Unternehmer gesucht, der die Hausforderungen annimmt und das Projekt mit Fachkenntnis und Kreativität bereichert. Gefunden wurde Holzbau Brockhaus.

Der Anspruch war von Anfang an, das Gebäude nachhaltig und energiesparend zu realisieren und die elliptische Form klar abzubilden.
Der Holzspezialist Brockhaus wählte den segmentierterten Holzrahmenbau als Lösung des Problems.

Um die Holzbauweise zu betonen und den Charakter der Landbäckerei zu zeigen, wurde im Planungsprozess entschieden, die Fassade mit einer Holzschalung aus schmalen Brettern zu verkleiden.

In intensiver Zusammenarbeit mit Brockhaus wurden alle vorgeplanten Details nochmals unter die Lupe genommen und statisch endgültig dimensioniert. So wurde die komplette Konstruktion unter ressourcenschonenden Gesichtspunkten optimiert. Die angedachte Dachkonstruktion aus Brettschichtholzträgern konnte z. B. um 50 % reduziert werden.

Die elliptische Form war von Anfang an eine Herausforderung:
Die Position der Richtschwellen wurde genau vom Vermesser festgelegt. Dieser übernahm auch das Einmessen der Grundleitungen. Die Rohkonstruktion war so zu erstellen, dass die orthogonalen Holzrahmenelemente als Grundlage für die gebogene Unterkonstruktion der Fassade dienen konnte. Die Ausführung der Laibungen mit teilweise 50 cm Tiefe waren eine Herausforderung.

Jedes der vertikalen trapezförmigen Unterkonstruktionshölzer wurde eigens abgebunden und in im CAD-Programm geplant und dann an die jeweiligen Position gebaut, um die Ellipse gleichmäßig wirken zu lassen. Daher variiert die Unterkonstruktionstiefe zwischen 4 und 32 cm Auslage, um die Segmentbögen in eine runde Form zu bekommen.

Auch die anschließende waagerechte Unterkonstruktion wurde durch doppelte Latten so gebogen, dass die Stöße der Latten immer versetzt sind, um die Bögen gleichmäßig zu erstellen. Jeder Stoß wird durch eine durchlaufende Latte überbrückt.

Ein weiterer wichtiger Punkt und Grundlage für eine zügige Montage war der Vorfertigungsgrad. So waren Fensteranlagen bis zu einer Höhe von 4,5 m vormontiert. Das Binderauflager stellte somit gleichzeitig auch das Fenstereinbauholz dar, das anschließend mit Vollgewindeschrauben kraftschlüssig verbunden wurde.
Der Eingangsbereich des Backshops wurde durch ein herausspringendes „eckiges“ Gebäudeteil, besonders betont. So öffnet sich das Gebäude zur Zufahrt und zum Parkplatz.

An der Ostseite erhielt das Gebäude eine großzügige Glasfront als Übergang zum Terrassenbereich, in die die tragenden Holzelemente unauffällig integriert wurden.
Im Inneren des Backshops wurde soweit möglich die elliptische Form fortgeführt. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das von Gästen und Kunden sehr gut besucht wird. Der großzügige Innenbereich bildet einen gemütlichen Kontrast zur modernen Fassade. Hier finden 80 Gäste Platz die sich am Buffet selbst bedienen können.